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17.06.2024

Bundesrat soll importierte Abholzung stoppen

In der EU gilt ab Ende 2024 ein Importverbot für Palmöl, Soja, Kakao, Kaffee, Rindfleisch, Kautschuk und Holz aus Abholzung. Die Schweiz hinkt der EU hinterher. Eine heute lancierte Petition will dies ändern.

(Basel, Zürich, Bern) Der Bruno Manser Fonds lanciert heute unterstützt von sechs Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen[1] eine Petition zur Einführung eines Einfuhrverbots von Rohstoffen und Produkten aus Abholzungsgebieten.

In der EU ist seit Juni 2023 eine Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) in Kraft. Die Verpflichtungen gelten ab dem 30. Dezember 2024 für Nicht-KMU und ab dem 30. Juni 2025 auch für KMU. Konkret dürfen Rohstoffe und Produkte, die in die EU importiert oder aus der EU exportiert werden, nicht mit Entwaldung in Verbindung gebracht werden. Darunter fallen Palmöl, Soja, Kakao, Kaffee, Rindfleisch, Kautschuk und Holz.

In der Schweiz fehlt eine entsprechende Regelung, obwohl der WWF bereits 2020 das Ausmass der von der Schweiz importierten Abholzung offenlegte. So wird allein für den Schweizer Import von Holz, Zellstoff und Papier jährlich 1.5 Millionen Hektaren Fläche benötigt, eine Fläche, die die gesamte Waldfläche der Schweiz übersteigt.

Ohne entsprechende Regelung läuft die Schweiz nicht nur Gefahr Aufträge zu verlieren, sondern schadet insbesondere auch der Reputation der Schweiz. Für den Bundesrat wäre es ein Leichtes, auf Grundlage des Art. 35e Abs. 3 USG eine der EUDR entsprechende Verordnung zu erlassen. Der Bruno Manser Fonds fordert den Bundesrat deshalb auf, zeitnah zu handeln und den Import von Abholzungsprodukten auch in der Schweiz zu verbieten.

[1] Die Petition wird von der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), Heks, Pro Natura, Public Eye, Solidar Suisse und Solifonds mitunterstützt.